Was ist Bewusstseinsarbeit?

Was ist Bewusstseinsarbeit überhaupt? Um dies zu verdeutlichen, möchte ich euch in diesem Beitrag ein Beispiel dafür geben, wie Bewusstseinsarbeit im Alltag aussehen kann:

Unser Ego ist sehr erfindungsreich. Du meinst von dir selbst, du seist schon viel bewusster geworden, hättest aufgeräumt – Traumen transformiert, Glaubenssätze bearbeitet. Außerdem meditierst du schließlich jeden Tag, übst dich also in Stille, im Gewahrsein. Und doch tappst du, ohne es zu bemerken, immer wieder in seine Fallen, denn es möchte gerne die Kontrolle behalten.

So ergibt es sich, dass dein Chef dir bei einer Teambesprechung bzgl. einer verrichteten Aufgabe vor allen anderen eine Frage an dich richtet, die du als kompromittierend empfindest. Dies tut er gern, wenn ihm eine Laus über die Leber gelaufen ist. Und ehe du dich versiehst, fühlst du dich, wie ein kleines Kind, kannst nicht mehr klar denken und deshalb ist deine Antwort ein einziges Stottern.

Scham im Gesicht eines MenschenNun stellst du mit Schrecken fest, das sich das schlimmste deiner Gefühle anschickt, sich in dir breit zu machen: die Scham. Und du fängst doch tatsächlich an, das, was passiert ist, zu bewerten, das heißt, innerlich deinen Chef zu beschimpfen und dich als armes Opfer zu fühlen. Jetzt hat dein Ego Grund sich zu freuen, denn es hat es wieder einmal geschafft. Du identifizierst dich mit dem Gefühl der Scham, leidest und deine Energie kann nicht mehr fließen.

Was ist passiert? Du brauchst eine Weile, bis es dir klar wird:

  1. Es gab einen Auslöser (Trigger) dafür, dass du dich auf einmal wie ein kleines Kind fühltest und nicht mehr klar denken konntest. Dieser Trigger erinnerte dich unbewusst an einen Glaubenssatz, der noch in dir wirkt. Er ist ein alter Bekannter: „Ich bin nicht gut genug.“ Und nun siehst du den Verursacher des Glaubenssatzes aus deiner Kindheit vor dir, ähnlich dominant und in deinen Augen selbstgerecht im Auftreten, wie dein Chef. Dieser ist also nur ein Stellvertreter für den wirklichen Verursacher. Und du dachtest, du hättest diesen Glaubenssatz schon längst bearbeitet und hinter dir gelassen. Pustekuchen! Er ist einer derjenigen, die am tiefsten in uns sitzen und es braucht Zeit, ihn loszuwerden.
  2. Es wirkte das hermetische Gesetz der Entsprechung oder Beispiel dafür, was Bewusstseinsarbeit unter anderem ist, nämlich Spiegelarbeit Anziehung: „Wie innen, so außen, wie außen, so innen. Wie unten, so oben, wie oben, so unten.“ Wenn du also von dir selber unbewusst denkst, dass du nicht gut genug bist, so wird dir genau das im Außen gespiegelt. Eine kompromittierende Frage vor dem versammelten Team löst aus, dass du vor diesem herumstotterst und dich so lächerlich machst.
  3. Die Wiederholung eines kindlichen Traumas geschieht, weil es endlich erlöst, geheilt werden möchte. Es wird immer wieder getriggert werden, bis es vollständig transformiert ist.

Was kannst du jetzt tun?…

Nun, du hast es bereits getan, indem dir bewusst wurde, was in Wirklichkeit gerade geschehen ist. Was ist damit gemeint?

Bewusst werden heißt, zum inneren Beobachter zu werden. Du beobachtest im Gewahrsein, also ohne dich damit zu identifizieren, was du denkst und fühlst. Ob du es glaubst oder nicht, du bist nicht deine Gedanken und du bist auch nicht deine Gefühle, sondern das Sein, das sich gerade der Gedanken und Gefühle bewusst wird. Eckhart Tolle sagt in seinem Buch ‚Eine neue Erde‘ dazu:

„Jedes Mal, wenn du … gegenwärtig bist, verbrennt etwas von der negativen emotionalen Energie und verwandelt sich in Präsenz. …Auf das Erkennen muss das Akzeptieren folgen. Akzeptieren heißt, die Gefühle zuzulassen, die du gerade empfindest. …Indem du es zulässt, wirst du das, was du bist: unendlich weit. Du wirst ganz.“

Darüber hinaus gibt es anerkannte energetische Methoden, wie man Glaubenssätze und Traumen transformieren kann, die da wären:

  • Systemische Aufstellungen nach Bernd Hellinger,
  • Theki, eine von Sandra Weber entwickelte Methode. Ich habe selber mit ihr gearbeitet und ich kann nur sagen, sie funktioniert.
  • Theta Healing, entwickelt von Vianna Stibal, auch hiermit habe ich gute Erfahrungen gemacht.

Zusätzlich sind positive Affirmationen ein gutes Hilfsmittel. Es gibt aber auch noch andere Möglichkeiten. Ich führe sie jedoch nicht auf, weil ich mit ihnen noch nicht gearbeitet habe. Therapeutische Methoden bleiben davon unberührt. Diesen Weg gibt es natürlich immer.

Wenn ihr mehr über Glaubenssätze erfahren möchtet, kann ich euch das Buch ‚Das Kind in dir muss Heimat finden‘ von Stefanie Stahl sehr ans Herz legen.

In den Lichtkreisen dröseln wir gemeinsam solche Zusammenhänge auf (Spiegelarbeit). So lernst du, diese im Laufe der Zeit selber zu erkennen.

Was ist Bewusstseinsarbeit denn nun?

Die euch hier gezeigte Spiegelarbeit ist eine Variante der Bewusstseinsarbeit, die wir im Alltag praktizieren können.

Wurde die Frage ‚Was ist Bewusstseinsarbeit?‘ damit beantwortet? Nein, nicht wirklich, denn dieser Beitrag zeigt nur ein Beispiel. Allgemein gesprochen würde ich es vielleicht folgendermaßen ausdrücken:

Bewusstseinsarbeit bedeutet zu lernen, immer mehr im Gewahrsam (Hier und Jetzt, innerer Beobachter) zu sein und Konzepte (Beispiel siehe oben) loszulassen.

Abstraktes Foto für Konzepte loslassen